oder des Nordens Trost mangels Bärlauchvorkommen.
Holt Sie raus, eure Sammeltaschen, denn die ersten zarten Blättchen erscheinen:
Ja, das ist sie, die Knoblauchsrauke, und sie braucht sich hinter dem Bärlauch nicht zu verstecken. Und hier habt ihr nacheinander auch die ersten Frühlingspflänzchen, die man vielleicht miteinander verwechseln kann. Aber schaut genau hin: Das Scharbockskraut ist glatt, sowohl auf der Oberfläche, als auch am Blattrand, die Gundelrebe fein behaart und hat einen sehr welligen Rand und die Knoblauchsrauke sieht eher stumpf aus, hat keinen glatten Rand und ist definitiv über den Geruch zu identifizieren.
Gerade jetzt sind die drei besonders lecker und wertvoll.
Aber auch meine Lieblingspflanze (wer Ableger möchte, sagt Bescheid!) schaut schon:
Der Giersch!
So zeitig im Frühjahr sieht er sich noch gar nicht ähnlich, ist auch noch nicht so saftig, dafür knackiger. Er riecht deutlich nach Suppengemüse und sein Blattstängelquerschnitt ist dreieckig. Da dürfte bei der Bestimmung nichts schiefgehen. Ich könnte dahinschmelzen, wenn mein Göttergatte mir daraus ein Pesto macht (http://earthwitch.wordpress.com/2010/06/07/von-der-pest-zum-pesto-hilfe-der-giersch-ist-weg/)
Nun, das Problem ist bei den meisten wirklich die Bestimmung der Pflanzen. Darum rate ich euch, fangt einfach mit den drei bis zehn an, die ihr kennt. Wer sich da dann sicher ist, der kann mit Hilfe von Kräuterwanderungen und Bestimmungsbüchern weitermachen.
Mein absoluter Favorit bei den Büchern wurde nicht von einem Kräuterexperten, -pädagogen, -führer geschrieben, sondern von einem Outdoorfan, der die Kräuter wirklich zu Heil- und Nahrungszwecken braucht. Darum ist sein Büchlein kompakt, vollgepackt mit Infos in Kurzform, aber auch Erfahrungen (es gibt halt Dinge, die man essen kann, aber nicht unbedingt sollte). Da er selbst sein bestes und einziges Versuchskaninchen ist, könnt ihr mit einem Schmunzeln lesen, was den Geschmacksknospen oder dem Magen nicht ganz so gut bekommen ist.
Das Büchlein findet ihr hier:
Essbare Wildpflanzen, unscheinbar aber absolut unschlagbar.
Unter den vielen neuen Büchern auf dem Markt hat eines eine sehr gute Kritik bei Amazon bekommen, darum möchte ich es euch nicht vorenthalten:
Dieser „kleine Wildkräuterführer“ ist tatsächlich klein. Er hat eine ganz eigene Bindung (der Rücken ist nicht fest mit den Seiten verleimt), was eine leichtere Handhabung durch einfaches Aufklappen ermöglichen soll…
Mein „Praxistest“ sah so aus:
Ich habe ganz schön auf dem Büchlein rumgeknetet, damit es doch nicht einfach wieder zuklappt. Die Leseausrichtung finde ich persönlich unkomfortabel. Aber das ist Geschmackssache. Vom Inhalt her bin ich allerdings auch nicht so begeistert. Die „Informationsdichte“ ist m. E. nicht so gut, wie in anderen Büchern. Dieses Büchlein lebt von den netten Bildern. Aber diese Bilder reichen, wie ich finde, eben nicht, wie in vielen Amazon-Rezensionen gelesen, gut zur Bestimmung aus.
Auf den letzten Seiten gibt es ein paar Bilder von giftigen Pflanzen, aber ohne jeglichen Text. Ich würde meine Schüler nicht damit auf die Flora loslassen. Mein Favorit bleibt damit das erste Büchlein, das von Detlev Henschel.
Wer mehr Informationen zum Bestimmen braucht, ist auch mit den Büchern von Fleischhauer gut bedient:
Allerdings sind die etwas größer und haben nicht unbedingt Taschenbuchformat. Steffen Guido Fleischhauers Stärken liegen aber besonders im deutlichen Bestimmen der Pflanzen.
Außerdem gibts die Bücher als ebook zu kaufen. Sie sind z. B. im Kindle – Format bei Amazon zu erwerben und auf jedem Endgerät zu lesen. Für die, die keinen Kindle haben, gibts entsprechende Software für Mac, PC oder Iphone (App). Damit haben Iphone – Besitzer das Büchlein, oder nach Wunsch auch die kiloschwere große Gesamtenzyklopädie im Hosentäschlein und wären allen anderen Buchschleppern vom Komfort her überlegen.
Ich rate übrigens eher zur Kindle – App, als zum Thalia – Verschnitt. Thalia hat gerade meine ganzen alten Ebooks auf Nimmerwiedersehen gefressen und das Layout ist grottig. Die Bilder springen in die Schrift. Und das Laden dauert gefühlte Ewigkeiten. Man muss hier neidlos zugeben, das der Riese „Amazon“ doch die Nase vorn hat und ich mich nach den megaschlechten Konkurrenzprodukten doch für die Kindle-App entschieden habe…
Man muss all diese Bücher nicht kaufen. Man kann sie auch leihen! Viele örtliche Büchereien haben mittlerweile eine beträchtliche Anzahl an Kräuterbüchern und sogar ebooks kann man leihen. Sowohl bei Amazon die kindle-Ausgaben, als auch bei „skoobe“ im eigenen Format. Von „skoobe“ bin ich ganz angetan. Sie haben zwar nicht alles, aber viel. Leseratten dürften sich da wohlfühlen.
Soo… jetzt dürften euch alle Ausreden fürs Zuhausehocken abhanden gekommen sein! Raus mit euch!
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