Lasst euer Haar herunter…

… muss auch nicht so weit sein, sondern wie immer nur bis vor eure Füsse… denn da findet ihr jetzt eine

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Rapunzel…

… was nichts anderes als „Rübchen“ heißt und dezent auf eine mögliche Verwendung hinweist. Hier entwickelt sich die „Ährige Teufelskralle“, die nichts außer dem Namen mit der geläufigen „Teufelskralle“ gemein hat, sondern zu der Familie der Glockenblumen (den Rapunzeln eben) gehört. Die jungen Blättchen können mittig einen dunklen Streifen aufweisen, oder eben auch nicht. So ist das in der Pflanzenwelt – man kleidet sich nach Standort und Nährstoffangebot.

Diese Teufelkralle ergibt ein gutes Wildgemüse, wird oft auch „Waldspinat“ genannt. Sie würde früher auch wegen der Wurzeln angebaut. Ob sie nun tatsächlich das Pflänzlein ist, das Rapunzels goldenes Haar gesehen hat, entzieht sich aber meiner Kenntnis. Auch Feldsalat bekommt man als „Rapunzeln“.

Medizinisch wird sie erstmals bei Gerard (1597) erwähnt, der sie für entzündliche Prozesse im Mund- und Rachenraum empfiehlt. Auch Samuel Frederick Gray (1821) verwendet sie ähnlich (Mandelentzündung).

In anderen Publikationen finden wir die Wurzel als Aphrodisiakum (Oh Rapunzels Mutter, was willst du uns damit sagen? 😉 )

Vermutlich wird die Ährige Teufelskralle noch einige wunderbare medizinische Wirkungen haben (die wir nie erlernen, aber vielleicht erfahren dürfen), doch unsere Wissenschaft vermutet ja zunächst immer grundsätzlich Böses, ohne dem Rechnung zu tragen, dass schon Generationen von Vorfahren von unseren Heilpflanzen profitiert haben. Ich möchte mal behaupten, das  jährlich mindestens 1000 mal mehr Menschen an den Nebenwirkungen  schulmedizinischer Arzneien und Behandlungen, als an irgendwelchen Kräutern sterben (Ich meine allein in Deutschland so um die 50000… die genaue Zahl lässt sich nachlesen).

Unsere ährige Teufelskralle gehörte aber schon immer zu den Wildgemüsen und steht nicht auf der Liste der „bedenklichen“ Pflanzen. Unbedenklicher als Kartoffeln und Tomaten dürfte sie allemal sein.

Wer sie also findet (sie blüht später wunderschön – weiß mit kleinen hakigen Ähren), darf sie auf den Speisezettel nehmen, oder er lässt sie stehen, damit sie sich ein wenig vermehren kann. In England ist ihre Zahl schon bedenklich zurückgegangen, über die Ausbreitung in Deutschland ist mir nichts bekannt.

Vielleicht weiß Rapunzel mehr…?

Die Ausländer kommen…

Ja, er ist ein Ausländer, aber ein pflanzlicher. Das heißt dann korrekt „Neophyt“. Ob Neophyten gut oder schlecht sind, darüber streiten sich die Fachleute. Während die einen die fremde „Pest“ ausrotten wollen, weil sie den einheimischen Pflanzen den Lebensraum nimmt, sehen andere das gelassener, haben Vertrauen darin, dass die Natur das selbst regelt, oder sehen deutliche Vorteile durch die Einwanderer. Einen interessanten Denkansatz zu den Neophyten bietet Wolf-Dieter Storl. Wer mehr wissen möchte, kann bei Ihm mal nachsehen oder hören.

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Nun, ich sage immer, ich such mir das Beste aus allen Welten aus. Und unser heutiger Neophyt, der japanische Flügelknöterich hat unbestritten sehr viele Vorteile.

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unscheinbar klein, etwa wie Spargel (geschmacklich mehr Rhabarber) – so habt ihr ihn jetzt zu euren Füßen…

und so groß kann er werden…

Quelle: Wikipedia

Er ist ungeheuer wüchsig, was im heimischen Garten gewollt (ultrafixer hoher Sichtschutz) oder auch lästig sein kann (ständiges Einhaltgebieten, z. B. durch mähen).

Aber ich würde nicht über ihn schreiben, wenn er schlicht nur dekorativ wäre. Er ist auch überaus schmackhaft und das gerade jetzt. Jean – Marie Dumaine, seines Zeichens Spitzenkoch und Wildkräuterkochbuchautor aus Frankreich, hat ihn besonders ins Herz geschlossen. Leckere Rezepte findet ihr hier:

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oder auch hier:

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Wem die Ideen fehlen, der kann ja auch mal direkt bei www.vieux-sinzig.de schauen, der Internetheimat von Dumaine, dort kann man den Knöterich auch kulinarisch verarbeitet erwerben.

Grob kann man sagen, dass man ihn ähnlich wie Rhabarber zubereiten kann, oder auch füllen und/oder als Gemüse verwenden. Allerdings wirklich nur, solang er jung und knackig ist, die Triebe dem Spargel ähneln.

Doch nicht nur kulinarisch hat der Knöterich viel zu bieten. Wer gesund bleiben will, findet in ihm einen wertvollen Helfer:

 

Der japanische Knöterich bindet radioaktive Strahlen und holt Schwermetalle aus dem Boden. Ich war entsetzt, als ich hörte, dass man einer solch hilfreichen Pflanze mit Gift zu Leibe rückt, anstatt einmal hinzusehen, was wir mit unserer Umwelt anstellen. Aber die Lösung, eine unliebsame Pflanze einfach zu vergiften, ist natürlich einfacher. Diese Pflanze ist übrigens ein ausgezeichnetes Wildgemüse, das man bedenkenlos essen kann, ohne sich zu vergiften. Holt sie auch Gifte aus dem Boden, verstoffwechselt sie diese. Etwas anderes würde keinen Sinn ergeben und die Natur macht nichts ohne Sinn.“ (www.vng.ch)

So eine Verfechterstimme aus der Schweiz.

Aber was weiß man denn nun genau über den Knöterich?

Er ist eine ausgezeichnete Quelle für Vitamin A, Vitamin C, dem Strahlenschutz-Flavonoid Rutin (der Venenschutz des Buchweizens und roten Weinlaubes), Kalium, Phosphor, Zink und Mangan. Außerdem enthält er Resveratrol, wie es z. B. auch in Weintrauben zu finden ist, das cholesterinsenkend wirkt und auch das Herzinfarktrisiko mindern kann.

Das Resveratrol wirkt sich auch positiv auf Alzheimer aus.

Forschungen belegen eine lebensverlängernde Wirkung, von der aber bisher nur die Lieblingstiere der Wissenschaftler, die Fruchtfliegen, profitieren. Immerhin dürfen diese sich über eine um 30 %ig verlängerte Lebenszeit freuen. Über die Wirkung bei Menschen weiß man leider noch nichts. Aber es kann sicher nicht schaden, den Knöterich öfter mal auf den Tisch zu bringen.

In der traditionellen chinesischen Medizin ist er kein Unbekannter (Hu Zhanz). Die Wurzel wird als entzündungshemmende und Hustenreiz lindernde, harntreibende, fiebersenkende und menstruationsfördernde Medizin eingesetzt. Extrakte des Knöterichs scheinen tumorwidrig zu sein (Herzog & Ayensu, 1985, Sexton, 2006). 

Das Pflänzlein, Verzeihung – die Pflanze ! – verdient also unsere Beachtung.

Aus eigener Beobachtung kann ich sagen, dass sich der Knöterich an seinem Standort (hier in Schleswig-Holstein) recht brav verhält und nicht übermäßig wuchert. Das mag in anderen Klima- und Vegetationszonen vielleicht anders aussehen. Wenn wir ihn verzehren, tragen wir also irgendwie zur Balance mit den heimischen Arten bei… 😉

Umweltschutz auf lecker sozusagen und eben auch gesund.

Guten Appetit!

Fit und vital mit der Knospenkur

Diese Knospenkur hab leider nicht ich erfunden – Künzle wars. Die Menschen waren damals halt näher an der Natur und haben ihr mehr abgelauscht. Heutzutage glaubt man ja nur noch an Dinge, die man per Skalpell freigesetzt hat. Aber an alle Wissenschaftsgläubigen: Habt ihr denn schon Einsteins Genie sezieren können?  😉

Vielleicht ist die Kur auch zu einfach. Menschen schätzen meist einfache oder kostenlose Dinge nicht. „Wenns so einfach wäre, würden das doch alle machen!“

Nein, eben nicht! Weil es so einfach ist, kann die Pharma da keinen Gewinn mit machen. Und da die Pharma die gesündeste Branche (verräterische Wortwahl… danke Freud!) überhaupt ist, wird sie mit eigenen Studien und viel Geld sicherlich beweisen, das Kräuter nutzlos bis gefährlich sind. Aber allein darüber könnte ich ja schon wieder ein eigenes Büchlein schreiben.

Zurück zur Kur.

Die Knospen sind spät dran, dieses Jahr, aber das heißt für uns ja nur, dass wir jetzt noch gut anfangen können.

Nun also zur Magie des Einfachen, dafür müsst ihr:

Im Frühjahr frische Sprossen und Triebe, vor allem von Dornenhecken (Himbeere, Brombeere, Weißdorn) und Bäumen (Buchen, Birken, Hasel, Eichen, Lärchen, Fichten usw.) vorsichtig abschneiden. Es wird täglich etwa eine Handvoll benötigt. Bitte nur kleine Mengen sammeln, dafür öfter und frisch.

Tja, das ist das ganze Geheimnis. Geht auf jedem Spaziergang und sogar dort, wo viele Hunde laufen. Dann pflück ich einfach eine Etage höher.

Ich geb immer noch ein wenig schwarze Johannisbeertriebe (wenig, weil ich geizig mit meinen Pflanzen bin) dazu. Wichtig also: die frischen Triebe und Sprossen von Bäumen und Sträuchern und vor allem: alles was Dornen hat. Ja, auch Rosen gehören dazu. Dornige Pflanzen spielen eine besondere Rolle beim Entgiften.

Mit eurer Handvoll Gesundheit macht ihr dann Folgendes:

Zubereitung:

Eine Handvoll frischer, zerkleinerter Schosse in ein 2 L – Gefäß geben und mit 1 ½ L Wasser übergießen. Kurz aufkochen und 30 Sekunden ziehen lassen. Vom Absud morgens nüchtern 250 ml trinken und den Rest über den Tag verteilen. Wer es süßer braucht, kann noch 1 Teel. Honig pro Tasse nehmen. (Wer es vor dem Frühstück nicht wirklich aus dem Haus schafft, kann die erste Tasse auch vom dem Teeansatz des Vortags trinken…)

Mehr ist nicht zu tun. Das können sogar Berufstätige. Künzle meint zu diesem Tee:

Dieser Tee reinigt und säubert den ganzen Leib. Hat schon ganz elend kranke Menschen wieder gesund und blühend gemacht. Der verlorene Appetit kehrt wieder. Kopfweh und Druck im Leibe sind fort. Die Mehlsackfarbe vergeht, der Totengräber kann seine Schaufel wieder in den Schopf stellen.“

Also wer da nicht zuschlägt… muss wohl von Grund auf gesund sein!

Ich habe diese Kur zusammen mit einer befreundeten Heilpraktikerin in der VHS Hanerau – Hademarschen angeboten. Da beschränken wir uns nicht nur auf den Tee, sondern entgiften gleichzeitig durch veganes Essen. Auch Zucker, Alkohol, KAFFEE, Gluten und Naschzeug sind tabu.  Dabei kommt Einiges ins Rollen und es wird nicht nur kräftig entgiftet, sondern auch massiv entsäuert.

Ich hör jetzt viele ob der vermeintlichen Kasteiung aufstöhnen. Es ist aber nicht so schlimm, wie es scheinen mag.

In der VHS kuren wir nur eine Woche. Da kann sich wahrscheinlich jeder mal sein Naschwerk verkneifen. Schon in dieser Woche haben wir erstaunliche und höchst unterschiedliche Erfolge. Dabei ist diese Kur nicht zum Abnehmen gedacht. Gute Öle werden reichlich eingesetzt. Kartoffelsalate stehen auf dem Speiseplan.

Wer mich kennt, weiß, dass ich doch so hin und wieder dem großen „M“ einen Besuch abstatte. Ich bin ein unbeherrschter Esser. Ich gestehe es. Aber ich komm gut mit unserem Kurspeiseplan zurecht. Und sogar die Milch fehlt mir nicht: da wurde einfach ein wenig Mandelmus mit etwas Wasser und ein paar Datteln im Thermomix (geht auch mit jedem guten Rührstab) zerkleinert und das gibt eine Mandelmilch… hmmm…

Die vegane Ernährungsweise, die weiteren kleinen Tipps und die Knospen (ich meine immer die Knospen, die gerade so aufgehen und alles kurz davor und danach) ergänzen sich wunderbar. Ja, ich glaube sogar, dass sich hier Synergien bilden, denn anders kann ich mir die Kurerfolge kaum erklären.

Tee und vegetarisches Essen kann man natürlich länger als eine Woche zu sich nehmen. Den Tee solange es frische Triebe und Knospen gibt. Vegan oder vegetarisch kann man sein Leben lang essen. Aber für unsere „Standardesser“ ist das doch ziemlich schwierig. Darum freu ich mich über jeden, der diese Kur so gut er kann umsetzt. Die meisten „Abbrecher“ haben wir beim Kaffeekonsum. Das ist sehr schade, denn gerade Kaffee macht uns ziemlich sauer…

Künzle selbst empfiehlt für junge Menschen einen Kurzeitraum von  2-3, bei älteren von 3-5 Wochen.

Die Zubereitung des Kurtees variiert von Autor zu Autor etwas. Ich habe bei Künzle keine genauere Angabe gefunden, meine Rezeptur hab ich von Dr. Erich Rauch abgelauscht, der sie in seinem Heilkräuterkurenbuch so beschreibt.

Ein schönes Buch zu diesem Thema ist:

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von Siegrid Hirsch

Siegrid Hirsch gehört zu den österreichischen Kräuterfrauen, die einen festen Platz in meinem Bücherregal haben. Auch in Österreich lebt die Kräuterkunde noch. Da kann man als reglementierter Deutscher schon ein wenig neidisch werden…ja, ich nehm sofort ein Leberkräutlein.

Siegrid geht auf Künzle nur am Rande ein, stellt aber die wichtigsten Frühjahrspflanzen in Wort und Bild vor. Auch Kräuterrezepte gibt sie zum Besten.

Wer sich bei den Kräutern noch nicht so sicher ist, oder sein Kräuterwissen vertiefen möchte, der kann hier reinschauen (oder aufs Büchlein klicken und die Rezensionen bei Amazon mal lesen).

Sooo… ich geh mal in die Knospen…

Genußkräuter kommen…

oder des Nordens Trost mangels Bärlauchvorkommen.

Holt Sie raus, eure Sammeltaschen, denn die ersten zarten Blättchen erscheinen:

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Ja, das ist sie, die Knoblauchsrauke, und sie braucht sich hinter dem Bärlauch nicht zu verstecken.  Und hier habt ihr nacheinander auch die ersten Frühlingspflänzchen, die man vielleicht miteinander verwechseln kann. Aber schaut genau hin: Das Scharbockskraut ist glatt, sowohl auf der Oberfläche, als auch am Blattrand, die Gundelrebe fein behaart und hat einen sehr welligen Rand und die Knoblauchsrauke sieht eher stumpf aus, hat keinen glatten Rand und ist definitiv über den Geruch zu identifizieren.

Gerade jetzt sind die drei besonders lecker und wertvoll.

Aber auch meine Lieblingspflanze (wer Ableger möchte, sagt Bescheid!) schaut schon:

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Der Giersch!

So zeitig im Frühjahr sieht er sich noch gar nicht ähnlich, ist auch noch nicht so saftig, dafür knackiger. Er riecht deutlich nach Suppengemüse und sein Blattstängelquerschnitt ist dreieckig. Da dürfte bei der Bestimmung nichts schiefgehen. Ich könnte dahinschmelzen, wenn mein Göttergatte mir daraus ein Pesto  macht (http://earthwitch.wordpress.com/2010/06/07/von-der-pest-zum-pesto-hilfe-der-giersch-ist-weg/)

Nun, das Problem ist bei den meisten wirklich die Bestimmung der Pflanzen. Darum rate ich euch, fangt einfach mit den drei bis zehn an, die ihr kennt. Wer sich da dann sicher ist, der kann mit Hilfe von Kräuterwanderungen und Bestimmungsbüchern weitermachen.

Mein absoluter Favorit bei den Büchern wurde nicht von einem Kräuterexperten, -pädagogen, -führer geschrieben, sondern von einem Outdoorfan, der die Kräuter wirklich zu Heil- und Nahrungszwecken braucht. Darum ist sein Büchlein kompakt, vollgepackt mit Infos in Kurzform, aber auch Erfahrungen (es gibt halt Dinge, die man essen kann, aber nicht unbedingt sollte). Da er selbst sein bestes und einziges Versuchskaninchen ist, könnt ihr mit einem Schmunzeln lesen, was den Geschmacksknospen oder dem Magen nicht ganz so gut bekommen ist.

Das Büchlein findet ihr hier:

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Essbare Wildpflanzen, unscheinbar aber absolut unschlagbar.

Unter den vielen neuen Büchern auf dem Markt hat eines eine sehr gute Kritik bei Amazon bekommen, darum möchte ich es euch nicht vorenthalten:

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Dieser „kleine Wildkräuterführer“ ist tatsächlich klein. Er hat eine ganz eigene Bindung (der Rücken ist nicht fest mit den Seiten verleimt), was eine leichtere Handhabung durch einfaches Aufklappen ermöglichen soll…

Mein „Praxistest“ sah so aus:

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Ich habe ganz schön auf dem Büchlein rumgeknetet, damit es doch nicht einfach wieder zuklappt. Die Leseausrichtung finde ich persönlich unkomfortabel. Aber das ist Geschmackssache. Vom Inhalt her bin ich allerdings auch nicht so begeistert. Die „Informationsdichte“ ist m. E. nicht so gut, wie in anderen Büchern. Dieses Büchlein lebt von den netten Bildern. Aber diese Bilder reichen, wie ich finde, eben nicht, wie in vielen Amazon-Rezensionen gelesen, gut zur Bestimmung aus.

Auf den letzten Seiten gibt es ein paar Bilder von giftigen Pflanzen, aber ohne jeglichen Text. Ich würde meine Schüler nicht damit auf die Flora loslassen.  Mein Favorit bleibt damit das erste Büchlein, das von Detlev Henschel.

Wer mehr Informationen zum Bestimmen braucht, ist auch mit den Büchern von Fleischhauer gut bedient:

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Allerdings sind die etwas größer und haben nicht unbedingt Taschenbuchformat. Steffen Guido Fleischhauers Stärken liegen aber besonders im deutlichen Bestimmen der Pflanzen.

Außerdem gibts die Bücher als ebook zu kaufen. Sie sind z. B. im Kindle – Format bei Amazon zu erwerben und auf jedem Endgerät zu lesen. Für die, die keinen Kindle haben, gibts entsprechende Software für Mac, PC oder Iphone (App). Damit haben Iphone – Besitzer das Büchlein, oder nach Wunsch auch die kiloschwere große Gesamtenzyklopädie im Hosentäschlein und wären allen anderen Buchschleppern vom Komfort her überlegen.

Ich rate übrigens eher zur Kindle – App, als zum Thalia – Verschnitt. Thalia hat gerade meine ganzen alten Ebooks auf Nimmerwiedersehen gefressen und das Layout ist grottig. Die Bilder springen in die Schrift. Und das Laden dauert gefühlte Ewigkeiten. Man muss hier neidlos zugeben, das der Riese „Amazon“ doch die Nase vorn hat und ich mich nach den megaschlechten Konkurrenzprodukten doch für die Kindle-App  entschieden habe…

Man muss all diese Bücher nicht kaufen. Man kann sie auch leihen! Viele örtliche Büchereien haben mittlerweile eine beträchtliche Anzahl an Kräuterbüchern und sogar ebooks kann man leihen. Sowohl bei Amazon die kindle-Ausgaben, als auch bei „skoobe“ im eigenen Format. Von „skoobe“ bin ich ganz angetan. Sie haben zwar nicht alles, aber viel. Leseratten dürften sich da wohlfühlen.

Soo… jetzt dürften euch alle Ausreden fürs Zuhausehocken abhanden gekommen sein! Raus mit euch!

Extrem Gärtnern

Ich bin Extremgärtnerin, weil ich unter extremen Bedingungen arbeiten muss:

  • extrem wenig Geld

  • extrem wenig Platz

  • extrem schlechtes Wetter

und ich denke, damit bin ich gar nicht so allein. Ich hab zwar ein schönes Haus und einen großen Garten, allerdings hock ich entweder auf den Überresten einer alten römischen Siedlung, oder mein Vorbesitzer hat den Bauschutt sämtlicher Nebengebäude strategisch über das Grundstück verteilt.

Jedenfalls kommt man kaum bis gar nicht ins Erdreich und nach zwei Containern Bauschutt (und deren kostenpflichtige Entsorgung) ging uns Geld und Puste aus.

Aber es geht zum Glück ja auch anders. Wie, das machen uns z. B. die herrlichen Prinzessinnengärten in Berlin vor (http://prinzessinnengarten.net/ ):

Hier wird auf unbewirtschaftbarem Boden einfach mit Hochbeeten und Sackbeeten gearbeitet. Ein Blick auf die Homepage lohnt sich.

Wer keinen Platz hat, gärtnert in Behältnissen, hochkant und sogar einfach am Wohnzimmerfenster. Sehr nette Ideen hat auch folgendes Büchlein:

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   Mein Küchenbalkon: Obst und Gemüse für City-Gärtner„> hat wirklich kreative Ideen für jeden.

Und auch hier geht es wieder darum, geeignete Behältnisse zum Gärtnern zu finden und dabei die Fantasie spielen zu lassen (Wie unschwer zu erkennen ist) ;-).

Wem der bisherige Frühling die Laune verhagelt hat und wer deshalb schon ungeduldig in den Gärtnerstartlöchern scharrt, für den hat Ikea mal wirklich eine gute Idee. Für die Anzucht der Saaten wird etwas aus dem Sortiment zweckentfremdet, was euch etwa 4 Euro kostet, aber schaut doch mal selbst:

http://www.youtube.com/watch?v=ZtLNgzT3tsE&feature=youtu.be

Etwas mehr müsst ihr für diese Ikea-Alternative ausgeben.

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Die meisten liefen an diesen unscheinbaren Kartons einfach vorbei. Unser Ikea in Kiel hat diese Pflanzideen (noch) nicht optimal präsentiert (Die Seitenbilder waren nicht zu sehen). Da mir die lateinischen Bezeichnungen unserer Gemüse jedoch geläufig sind, weckten die kleinen Schächtelchen mein Interesse. Und wirklich. Hier hat Ikea fertige kleine Pflanzpakete im Angebot. Gerade in der richtigen Größe für Balkon und Terrassengärtner. Ich hab zwar gelesen, dass man z. B. Gurken auch im Zimmer ziehen kann, wie angeblich nahezu jede Treibhauspflanze, aber da fehlen mir doch  die Erfahrungen.

Gefunden hab ich die Kombinationen „Tomate-Basilikum“, „Pepperoni-Koriander“, „Paprika-Thymian“ und „Zucchini-Petersilie“. Ob noch mehr da war, kann ich nicht sagen, ich hätte die Kistenpyramide dafür umstapeln müssen. Von den Tomaten hatte ich nur noch eine gefunden.

Und das alles ist in so einem Karton:

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Zunächst ein Minigewächshaus mit Anzuchtpellets und Samen. Wenn die Pflänzchen groß genug sind, können sie umgesetzt werden in die

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Pflanztasche mit Kultursubstrat. Das Kultursubstrat ist aus Kokosfaser, was ich im Bezug auf die Schonung unserer Torfmoore sehr gut finde. Total gespannt bin ich hier auf die Zucchini, die ja eigentlich sehr groß werden. Na mal sehen…

So ein Set kostet 6,99 Euro. Ich finde das in Anbetracht der Tatsache, dass auch ein Pflanztäschchen dabei ist, nicht viel. Denn gerade diese Pflanztaschen kosten meist eine Menge. Ich hab zwar auch versucht, wie die pfiffigen Leute in den Prinzessinnengärten an alte Bäckerbrötchenplastikcontainer oder Reissäcke zu kommen, aber nix is….

Bei Ikea gibt’s übrigens auch einen Download mit der Nähanleitung zu den Wachstuch-Hängetaschen aus dem Balkonwerbespot. Ich denke aber, die taugen nicht zum Direktbepflanzen, das wird zu schwer.

Soo… nun fröhnt eurem grünen Daumen… dann fällt das Warten auf die Wildkräuter vielleicht nicht mehr so schwer.

Das Scharbockskraut treibt den Scharbock aus

Das Scharbockskraut hat sicherlich jeder schon mal zu Füßen gehabt. Und ich gebe zu, dass auch ich schon unachtsam daran vorbeigegangen bin.
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Es sind so ziemlich die ersten Blättchen, die uns im Frühjahr begrüßen und jetzt sollten wir sie auch ernten. Der Name „Scharbock“ kommt von „Skorbut“ und daher hat das geheimnisvolle Gewächs auch seinen Namen. Geheimnisvoll? Natürlich! Selbst für die heutige Wissenschaft.

So findet ihr mit ziemlicher Sicherheit in allen einschlägigen Kräuterbücher den Hinweis, dass das Scharbockskraut ein Hahnenfußgewächs ist. Da man heute auch in die Gene schauen kann, hat man herausgefunden, dass dem eben nicht so ist. Wer weiß, was das Kräutlein uns noch alles zuflüstern kann, wenn wir wieder das Zuhören lernen?

Unsere Vorfahren, vor allem die Seefahrer unter ihnen, nahmen das Kräutlein mit auf die Reise um Unterwegs mit Vitamin C (gegen den Skorbut – eine gefährliche Vitaminmangelkrankheit) gewappnet zu sein. Vitamin C ist nach den entbehrungsreichen Wintermonaten nie verkehrt, daher empfehlen auch kluge Kräuterhexen das Scharbockskraut in Würzdosis für den ersten Frühlingssalat, die Neunkräutersuppe (die dieses Jahr wohl hauptsächlich aus Eisblumen bestand) und für Brotaufstriche.

Den frühen Austrieb des Krautes sollten wir auch nutzen. Sobald die Blüten erscheinen, wird es nämlich recht ungenießbar. Dann fließt das Protoanemonin aus den Wurzelknöllchen nach oben.

Womit wir nun auch wissen, wo es vorher war und was jetzt anstatt der Blüten essbar wäre. Tatsächlich gibt es Menschen, die diese Miniknöllchen, die wie Zwergenkartoffeln aussehen, essen. Das lohnt aber der Mühe nicht.

Wer gern ab und an das Scharbockskraut gegessen hat, merkt auch am Geschmack, dass sich beim blühenden Kraut etwas ändert: Statt der angenehmen Schärfe wird es nun bitter.

Und wer aus welchen Gründen auch immer nun doch blühendes Scharbockskraut in seinem Essen hatte, der wird wahrscheinlich auch nicht gleich vor seinen Schöpfer treten, denn Protoanemonin kann Schleimhautreizungen,  Übelkeit und Erbrechen erzeugen, was aber immer eine Frage der Dosis ist.

Wer jetzt immer noch ängstlich ist, dem sei gesagt, dass jede kleine grüne Stelle an seinen Kartöffelchen zu Haus auch giftig ist. Ebenso an den Tomaten. Und wer auf alte Kartoffelsorten schwört, hat eh die „giftigeren“ auf dem Tisch. Bohnen darf er auch nie wieder essen…. wenn die nicht ganz durchgegart werden… Wir gehen schon seit Jahrhunderten mit schwach bis stark giftigen Nahrungsmitteln um, wissen halt wie und keiner Hausfrau macht das Angst. Ich kenn jedenfalls keine, die Kaffee, Salz oder Bohnen vom Speiseplan gestrichen hat. Ja auch Salz.

Also versucht ruhig die kleinen grünen Vitamin C Bomben. Noch blüht (zumindest im Norden) nichts.

Auch medizinisch fand das Kraut seine Anwendung: Culpeper, ein in England und Amerika hoch angesehener Kräuterheiler des Mittelalters, empfiehlt den Scharbock auch bei Schilddrüsenproblemen (wie z. B. Kropfbildung) und Lymphknotenschwellung. Er will das an seiner eigenen Tochter ausprobiert haben, die innerhalb einer Woche eine deutliche Besserung erfahren haben soll. Armen Leuten empfielt er, das Kraut äußerlich am Hals zu tragen. Das soll wirksam sein, auch wenn es keine direkte Verbindung zum Krankheitsherd hat.

Auch Hautgeschwüre jeder Art und Hämorrhoiden (schreibt man das noch so? Ach was, ich bin Schleswig-Holsteinerin, ich darf schreiben, wie ich will) wurden (werden) mit dem Scharbockskraut erfolgreich behandelt.

Kosmetisch kann man ein Hauttonikum für unsere aknegeplagte Jugend machen. Wie schon im vorhergehenden Kapitel, mit destilliertem Wasser und Apfelessig. Für das Tonikum oder auch für eine Teeanwendung (bei o. g. Beschwerden) empfiehlt sich getrocknetes Kraut, das ist nicht so scharf und außerdem enthält die getrocknete Droge kein Protoanemonin mehr.

Als Hämorrhoidenmittel steht die Pflanze wieder im englischen Arzneimittelbuch, über die anderen Anwendungen weiß die moderne Medizin nichts.

Also schaut sie euch mal an, die kleine unscheinbare Pflanze vor euren Füssen. Schnell, bevor sie sich wieder zurückzieht. Vielleicht flüstert sie euch auch zu, dass sie euch helfen möchte. Ob nun als kleine Vitaminzufuhr oder gar als Heiler. Wir müssen es wieder Lernen, das Kontakt aufnehmen. Darum glaubt keinem was. Keinem Kräuterbuch und mir auch nicht. Fragt die Pflanze! Sie ist da draußen und wartet geduldig. Vielleicht wird sie eure Freundin.

Das erste Geflüster…

so schnell kanns gehen, kaum online, wird mir das erste schon zugeraunt. Scheinbar bin nicht nur ich ein Fan dieser kleinen Rebe. Folgendes hab ich zu Ohren und Augen bekommen:

  • Alma Hutchins beschreibt sie als „das wundervollste aller Kräuter“
  • das Rebchen hilft bei Ohrgeräuschen, -entzündungen und Schwerhörigkeit
  • Sogar eine chronische Bronchitis soll die Gundelrebe schon geheilt haben (nach einem Monat), was vorstellbar ist, denn gerade für Atemwegsprobleme wird sie traditionell eingesetzt
  • Der frische Saft, durch die Nase eingezogen, soll sich bei langanhaltenden und ständig wiederkehrenden Kopfschmerzen bewährt haben
  • Gegen Vorzeitiges Altern? Na dann ab in meine Cremes…
  • Und ja, ich hab noch eine Bestätigung bekommen, das die Gundelrebe traditionell gegen Krebs eingesetzt wurde (von „wird“ kann man ja im deutschsprachigen Raum nicht mehr reden). Besonders die „Ausbreitungsfreude“ des Rebchens ist für Anhänger der Signaturenlehre ein Indiz.

Alles in allem hilft sie also bei Atemwegsproblemen aller Art, Verdauungsproblemen, besonders auch Nieren und Leber, Fieberkrämpfen und Wunden.

Auf der Haut macht sie sich auch bei Abzessen, Tumoren und Ekzemen nützlich.

In England wird sie sogar bei Kolik-Babies angewandt. Das empfehle ich, weil Kinder nun mal einen sensiblen Organismus haben, nur erfahrenen Anwendern.

Nichtsdestotrotz ist sie ein guter Giftausleiter, besonders der weichen Schwermetalle (Blei, Quecksilber, Aluminium)

Die Gundelrebe ist nahezu das ganze Jahr über zu finden. Wer Tinkturen herstellen will, findet den höchsten Wirkstoffgehalt von Mai bis Juni in der Blütezeit.

Whispering Weeds – Krautgeflüster…

Hier wächst, klein und bescheiden, eine Seite über Kräutergeheimnisse. Was ich mir darunter vorstelle, warum ich diesen Titel gewählt habe und wer ich überhaupt bin, findet ihr auf der Seite „about“. Auch wer mich schon kennt, sollte dort mal nachlesen. Da findet ihr nämlich Links zu den neuesten Eulenspiegeleien der EU. Und das geht uns alle an. Jedenfalls jeden, der sich als mündigen Bürger sieht. Fakt ist, dass ihr nicht mehr durch die Regale eures Reformhauses gehen und nach den Wirkungen der Mittelchen schauen könnt. Die dürfen in den meisten Fällen, wenn nicht durch Studien belegt, nämlich gar nicht mehr draufstehen. Also hilft nur noch Eins: Macht euch schlau. Und dabei helf ich gern. Wie gesagt, die Info, die ihr hier bekommt, ist meist NICHT durch Studien belegt, was heutzutage schon fast wieder eine Auszeichnung ist. Es gibt zwar eine Menge Studien über Heilkräuter, die werden jedoch dem normal Sterblichen nicht leicht zugänglich gemacht (so eine Zeitung hierüber kostet im Jahresabo schon mal nette 1200,– Euro), oder schlicht nicht ausgewertet oder anerkannt. Viele wertvolle Studien verstauben ungenutzt (da niemand daraus Geld schlagen kann). Andere wiederum werden außereuropäisch genutzt. So z. B. eine über den erfolgreichen Einsatz von ätherischen Ölen bei Krebspatienten. Diese Ölmischung, die von einem deutsch-australischen Team entwickelt wurde, kann in Australien erworben werden. Hier sucht man sie genauso vergeblich, wie die Informationen darüber. (Wer mehr darüber wissen möchte, stöbert bei Eliane Zimmermann). Das erste Kräutlein zu meinen Füßen, dass schon zaghaft durch den Schnee blinzelt und ich euch unbedingt vorstellen möchte, ist die Gundelrebe… Ich liebe dieses Kraut und da scheiden sich auch schon die Geister. Man liebt sie oder hasst sie (obwohl ich Letzteres kaum verstehen kann). Sie ist sehr intensiv im Geschmack. Die Beschreibungen gehen, wie die Geschmäcker von „schmeckt wie ins Gras gebissen“ bis „vorzüglich„. Die Gundelrebe gehört zu meinen Lieblingskräutern. Daher hab ich ihr auch den Header gewidmet. Aber ich zeig sie euch gern noch einmal: Gundelrebe Die Bezeichnung „Soldatenpetersilie“ weist eigentlich auch schon auf die kulinarische Verwendung hin. Die Kunst bei dem Reblein, welches zur Minzenfamilie gehört, ist schlicht die Dosierung. Damit sie nicht dominiert, gelten drei Blättchen in die Sahnesoße als Geheimtipp. Das erdig-herbe Aroma kommt aber auch mit Schokolade sehr gut. Küchenfeen, die öfter mal welche schmelzen, sollten die Blättchen einseitig damit bestreichen. So ein leckeres „Wald-After-Eight“ findet man selten. Es gibt viele Rezepte zur Rebe, von Gundermanneis bis -brause. Da vergisst man doch allzu leicht, dass sie ein sehr wertvolles Heilkraut ist, gerade in heutzutage. In alten Zeiten haben Berufe, die sich mit Giften belasten mussten (Gerber, Färber, Maler) regelmäßig ihr Tässchen Gundelrebentee getrunken.  Die Rebe leitet Giftstoffe, im Besonderen eben auch Schwermetalle (unter denen wir heute ungleich mehr leiden, als unsere Vorfahren) aus. Das tückische an diesen Metallen ist, das sie sich im Körper sammeln. Es gibt nicht viele Mittel, die sie wieder ausleiten können. Die Rebe wächst auf „verletzten“ Böden. Dort, wo wieder Harmonie ins Erdreich soll. Und genau dabei kann sie uns auch helfen. Wolf-Dieter Storl weiß einige Geschichten über die Heilkraft der Rebe zu erzählen. Storl sucht sich seine Pflänzlein ja intuitiv und nicht auf Wirkstoffe beschränkt, aus. Als ich letztens nach einer Rezeptur für eine Brustkrebssalbe suchte, stieß ich auf einen netten kleinen Hinweis auf einer englischen Herbalistenseite: „Für eine Krebssalbe eignet sich „Cancerweed„“. Aha – nomen est omen. Logisch. Nur, hier wächst das ja nicht und soll ich es extra anbauen? Schließlich propagiere ich ja auch heimische Pflanzen… Aber da kam dann noch ein Nachsatz: „Wer kein Cancerweed hat, kann auch die Wurzeln der Gundelrebe nehmen, die haben die gleiche Wirkung“ So was steht da nun klein und fast unbemerkt. Also leg ich euch die Gundelrebe ans Herz. Sie kommt gerade frisch hervor, man kann sie jetzt probieren, schauen, ob man sie mag. Wenn ja, ernten, knabbern, in Essig oder Öl einlegen und zu Heilkosmetik oder für den persönlichen Heilmittelvorrat weiterverarbeiten. Die Gundelrebe oder auch Gundermann (mir gefällt Rebe besser) hat noch etliche weitere Anwendungsmöglichkeiten.  Vor allem in der Wundpflege. Wer selbst Erfahrungen oder Rezepte über und mit der Gundelrebe hat, kann sie mir gern mitteilen. In den wunderschönen

Wildkräuterkarten

Wildkräuter: Heilkraft am Wegesrand„>Meditations- und Bestimmungskarten von  Renate Pelzl und Julia Gruber (Klick auf die Bildunterschrift um zur Buchbeschreibung zu gelangen)

wird die Gundelrebe als „Erdheilerin“ vorgestellt. Und was die Erde heilt, heilt auch den Menschen…

Wer wintermüde Haut hat, kann sich schon jetzt mit zwei wunderbaren Hauttonika verwöhnen. Ich lass euch die Rezepte einfach mal da. Das ist die puristischste Naturkosmetik, die ihr anwenden könnt, einfach und gut. Nichts gegen Hobbythekrührer, manchmal geh ich auch durch alle Tiegelchen und Fläschchen… Aber das ist nicht zwingend. Kräuterhexen neigen sowieso eher zum Luxus des Einfachen:

Gundelrebentonic

1 Handvoll Gundelrebe

250 ml dest. Wasser

25 ml Obstessig

Aus der Rebe und dem Wasser einen Tee herstellen und abkühlen lassen. Den Essig zugeben. Lichtgeschützt aufbewahren. Das Gundelrebenwasser wirkt astringierend (zieht große Hautporen zusammen), klärt die Haut und entfernt Unreinheiten (Pickelchen, Mitesser)

Birkentonic

1,5 Handvoll Birkenblätter

250 ml dest. Wasser

50 ml Obstessig 

Die Blätter mit kochendem Wasser übergießen und zwei Stunden ziehen lassen. Abseihen, Essig zugeben. Strafft müde Haut, gut für empfindliche und trockene Haut.

Wer Rezepte dieser Art liebt, wird leicht bei Manfred Neuhold und seinem Buch

natur

 Naturkosmetik und Parfum selbst gemacht„> aus dem Leopold Stocker Verlag (Klick auf die Bildunterschrift um direkt zur Buchbeschreibung zu gelangen)

fündig.

„Back to the roots – Zurück zu den Wurzeln“ so könnte man den Inhalt beschreiben. Mehr als im Haus vorhanden und beim Imker zu erwerben ist, braucht ihr nicht. Und verarbeitet werden heimische Wildkräuter und nicht irgendwelche exotischen Ingredienzen. Also „zurück zu den Wurzeln“ – eigentlich ein schönes Motto für Kräuterhexen… 😉

Nun aber raus… die Kräutlein warten!